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Lesung und Gespräch mit Marco Politi zu seinem neuen Buch „Der Unvollendete - Franziskus' Erbe und der Kampf um seine Nachfolge“
27. März 2025 (Do) 19 bis 21 Uhr
Veranstalter: KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche in Kooperation mit Pfarrei Heilige Edith Stein, Domberg-Akademie, Dombuchhandlung, Jesuitenkirche St. Michael, Gemeindeinitiative.org, Katholikenrat München, kfd München, Maria 2.0 München, Münchner Bildungswerk e.V., Münchner Kreis, OrdensFrauen für MenschenWürde, Priester im Dialog, Synodal in Augsburg, Zentrum für Ökumenische Forschung (ZÖF) der LMU
Ort: Pfarrsaal von St. Paul, St. Pauls-Platz 8, U-Bahnhof „Theresienwiese“ (U4 + U5)
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Wenn ihr Demokratie leben und gestalten wollt: Kommt nach Hannover!
Kirchentag stellt Programm für Hannover 2025 vor und ruft auf, ein Zeichen zu setzen
Hannover, 28. Januar 2025. 1.500 Veranstaltungen an über 60 Orten in Hannover. Über 3.000 Bläserinnen und Bläser, 1.200 Sängerinnen und Sänger, über 500 Initiativen im Markt der Möglichkeiten auf der Messe und 650 Gesprächsgäste aus dem In- und Ausland. Der Deutsche Evangelische Kirchentag hat sein Programm für das Event vom 30.April bis 4. Mai 2025 in Hannover heute in einer Pressekonferenz im dortigen Haus der Religionen vorgestellt. Bis zu 100.000 Menschen sollen für den Kirchentag begeistert werden. In der gastgebenden niedersächsischen Landeshauptstadt wird fünf Tage lang der einzigartige Schmelztiegel aus gesellschaftlichem Dialog, Glaubensfragen und Kulturhighlights zu erleben sein, der Kirchentage ausmacht.
Ein Schwerpunkt wird, angesichts des Veranstaltungsdatums rund um die zu erwartende Bildung einer neuen Bundesregierung, der gemeinsamen Suche nach einer stabilen demokratischen Basis gewidmet.
Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund lädt explizit zur aktiven Verteidigung unserer Demokratie ein: „Die letzten Monate und Wochen haben uns sehr deutlich gezeigt: Demokratie, Menschenwürde, Rechtsstaatlichkeit, soziale Teilhabe sind nicht gottgegeben. Sie müssen geachtet, verteidigt und erkämpft werden. Und sie müssen gelebt werden. Von uns. Von jedem Einzelnen. Und genau das, wollen wir beim Kirchentag tun. Dazu brauchen wir die Menschen mit ihren Fragen und Sorgen genauso wie mit ihren ganz unterschiedlichen Hoffnungen und Visionen. Wir rufen auf, wenn ihr Demokratie leben und gestalten wollt: Kommt mit uns nach Hannover! Wir können zeigen, dass wir mehr gemeinsam haben, als uns trennt.“
Beteiligt sein werden neben tausenden gesellschaftlich Engagierten auch Bundesministerinnen und -minister, Spitzen von Wirtschaftsverbänden und Unternehmen, Aktivistinnen, Kirchenleitende, Vertreterinnen der Sozialverbände sowie bekannte Namen aus Wissenschaft, Kultur und Internet.
Das geistlich-liturgische Programm des Kirchentages ist in diesem Jahr mit dem gesellschaftspolitischen Programm stärker verschränkt. Generalsekretärin Kristin Jahn: „Glaube findet nicht im privaten Kämmerlein statt. Er wirkt sich aus. In Zeiten, in denen sich Politiker wie Donald Trump als Erlöser bezeichnen, weichen wir einem Thema nicht aus: dem Missbrauch der Religion. Was, wenn Religion benutzt wird, um die Demokratie auszuschalten? Demokratie trägt wie das Evangelium die Verheißung mit sich, ohne Feindbild auszukommen und erkennt an, dass gemeinsames Leben immer ein komplizierter Aushandlungsprozess ist. Schnelle Lösungen sind oft verführerisch einfach, führen aber auch oft zu einem bösen Ende, wie die Geschichte dieses Landes zeigt.“
Verantwortung für Versagen in Kirchen und auch beim Kirchentag selbst soll übernommen werden, indem Betroffenen sexualisierter Gewalt in mehreren Formaten die Möglichkeit gegeben wird, ihre Geschichten, ihr Leid und ihre Forderungen öffentlich zu machen und ins Gespräch zu bringen. Die Podien, Workshops, Gottesdienste und Kulturbeiträge wurden von und mit Betroffenenvertretungen vorbereitet, welche sich auch vor Ort aktiv einbringen werden.
Begegnung und gegenseitiger Austausch auf Augenhöhe – auch insgesamt werden die Teilnehmenden mehr Gelegenheit bekommen, sich selbst am Programm zu beteiligen. Programmleiterin Stefanie Rentsch: „Wir freuen uns, dass wir diesmal ein besonderes Gewicht auf partizipative Veranstaltungsformate legen können. Nicht nur zuhören, sondern aktiv werden, heißt es. In den Räumen der Volkshochschule in Hannover entsteht dazu ein ganzes Workshophaus mit einer ungeheuren Bandbreite von interaktiven Diskussionsformaten.“
Laut und lebendig wird es abends auf den Open-Air Bühnen auf dem Platz der Menschenrechte und dem Opernplatz sowie in einigen Messehallen wenn Stars und Nachwuchshoffnungen eine einzigartige Atmosphäre schaffen werden. Hannover freut sich auf Max Herre und Joy Denalane, die mit dem Konzert „Alles Liebe“ ein Zeichen für ein respektvolles und demokratisches Miteinander setzen wollen. Ebenso erwartet werden u.a. Bodo Wartke, Jupiter Jones, Jamaram & JahcoustiX, der Jazzmusiker Nils Landgren, Ekkart von Hirschhausen, Judy Bailey und der große Altmeister der Klarinette Giora Feidman.
Und auch die gastgebende Ev.-luth. Landeskirche Hannovers bereichert das Programm. Landesbischof Ralf Meister freut sich: „Mit großartiger Musik, mit vielfältigen Räumen zum Austausch und zur Diskussion und mit dem Abend der Begegnung als Highlight gleich zu Beginn wollen wir eine Atmosphäre schaffen, die Menschen aus Niedersachsen, aus ganz Deutschland und aus dem Ausland willkommen heißt.
Wir werden beim Kirchentag über die Chancen und die Herausforderungen von religiöser und kultureller Vielfalt diskutieren. Das ist so wichtig wie selten zuvor. Wir schulden der Welt einen gegenseitig bereichernden Dialog mit Menschen anderer Glaubensrichtungen und auch mit jenen, die ohne Glauben sind.Themen junger Menschen müssen im Zentrum der Diskussion und des Handelns unserer Kirche stehen: Mit dem Format 'Überlebensfragen junger Menschen' mitten im Alltag auf dem Platz der Weltausstellung und im 'Zentrum Junge Menschen' auf dem Messegelände tun wir genau das.“
Das komplette Programm des Kirchentages gibt es auf kirchentag.de/programm und in der neuen App, die zum Download bereitsteht.
Bildmaterial zur Pressekonferenz und vom Kirchentag finden Sie hier.
Hintergrund
Der Deutsche Evangelische Kirchentag wurde 1949 als christliche Laienbewegung gegründet und besteht bis heute als unabhängiger Verein fort. Alle zwei Jahre bringt er als Dialog- und Kulturevent viele tausend Menschen in einer anderen deutschen Großstadt zusammen. Der nächste Kirchentag findet vom 30. April bis 4. Mai 2025 in Hannover statt. Er steht unter der Losung "mutig - stark – beherzt" (1 Kor 16,13-14). Weitere Informationen finden Sie unter kirchentag.de.
6. Januar 2025/ Kalender zum (schein-)Heiligen Jahr
Das Jahr 2025 ist in der römisch-katholischen Kirche etwas Besonderes: alle 25 Jahre wird ein Heiliges Jahr ausgerufen und 2025 ist es wieder soweit: Seit Weihnachten 2024 gibt es bis zum 6. Januar 2026 die Möglichkeit unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ daran teilzunehmen.
Dieses Motto aufgreifend bringt die deutschlandweite Reformbewegung von Maria 2.0 wiederholt die Hoffnung zum Ausdruck auf eine neue, bessere und jesuanische Kirche, in der alle Menschen gleichberechtigt sind.
Dazu begleitet eine satirische Aktion das Heilige Jahr - inklusive sprechendem Wortspiel: Für 2025 hat die Gruppe einen digitalen Kalender zusammengestellt – 2025 als (schein)heiliges Jahr.
Vieles in der römisch-katholischen Kirche ist nach wie vor reformbedürftig, findet Maria 2.0. Mit Hilfe von 12 Karikaturen soll für jeden Monat eine Schräglage der Kirche überspitzt dargestellt werden. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstlern* entstand so ein bunter Strauß an witzigen Karikaturen. „Wie so oft bleibt einem aber beim Nachdenken über die Darstellung das Lachen im Halse stecken“, so die Mitglieder der Reformgruppe. „Wir wollen aufzeigen, dass Verantwortliche der Kirche oft Aussagen tätigen, die total schräg sind. Zudem werden Forderungen an Außenstehende formuliert, die im eigenen System selbst nicht umgesetzt werden.“ „Bestes Beispiel“, so eine Mit-Aktivistin, „sind die Aufforderungen des Papstes an politisch Verantwortliche, die Menschenrechte zu achten. Dabei gelten die im eigenen Laden auch nicht!“ Auf diese Doppelmoral will die Aktion zum (schein)heiligen Jahr der Reforminitiative aufmerksam machen – und das einmal nicht mit Streik und Protest, sondern mit unterhaltsamen Karikaturen.
* beteiligte Karikaturisten: Gerhard Mester, Thomas Plaßmann, Klaus Stuttmann
Maria 2.0 – Arbeitsgruppe Kalender zum (schein)heiligen Jahr: Andrea Büttner, Claudia Spieler, Margit Wehner, Silke Weihing, Altfrid Norpoth
Frauen-Gestalten - Abendmessen mit Frauenpredigten
Monatlich wird durch die Predigt einer Frau eine "Frauen-Gestalt" vorgestellt: Biblische Frauen, selig-oder heiliggesprochene Frauen oder Frauen, die aus einer christlichen Motivation Kirche und Gesellschaft zum Besseren verändert haben, sollen gewürdigt werden. Der Fokus der Predigt liegt darauf, die inspirierende Wirkung der "Frauen-Gestalten" für die Menschen/Frauen heute sichtbar zu machen. Gestaltet und verantwortet wird diese Jahresreihe von der Vereinigung der geistlichen Schwestern in München.
Termine 2025 - hier herunterladen
Predigt zur Hl. Elisabeth von Thüringen
von Elisabeth Stanggassinger, Gemeindereferentin in München, gehalten am 19.11.2024 in St.Michael in Rahmen der Abendmessen mit Frauenpredigten:
Liebe Versammelte in der Geistkraft Gottes,
was macht glücklich? – Das Evangelium heute gibt darauf eine Antwort. Deshalb steht es gleich nach den Seligpreisungen! Es ist absolut keine Anweisung, wie man als Christ und Christin zu leben hat. Aber wir hören das so, wegen unseres Jahrhunderte lang eingetrichterten Hörmusters, das wir verinnerlicht haben. Wir hören Befehle: Liebe Deine Feinde! Halte die andere Wange hin! Gib Dein letztes Hemd! Usw. Aber das ist es nicht! Es ist schlicht so: Ich bin frei, wenn ich nicht zurückhassen muss, wenn jemand mich anfeindet. Ich bin frei, wenn ich nicht zurückschlagen muss, wenn mich jemand schlägt. Ich bin frei, wenn ich dem, der mir den Mantel nimmt, auch noch das Hemd lassen kann. Und was für eine Freiheit ist es, wenn ich die lieben kann, die mich nicht lieben? Wenn Liebe mehr ist als ein Tauschgeschäft! Wenn Gutes tun mehr ist als ein Tauschgeschäft.
Das ist es, was Franziskus in tiefster Armut tanzen ließ in den Straßen von Assisi. Und das, dieses unbändige Glück dieser inneren Freiheit war es auch, was Elisabeth von Thüringen erlebt hat und gelebt hat. Wer die Bewegung Gottes mitmacht, der wird glücklich. Und das ist immer eine Bewegung von oben nach unten. Die Bewegung hin auf Augenhöhe. Elisabeth spürt, dass es zum Glücklichwerden im Sinne des Evangeliums nicht genügt, Almosen zu geben (wie das ja bei Fürsten und Fürstinnen der damaligen Zeit durchaus üblich war), weil die Gottesbewegung fehlt. Sie sucht das tiefe Glück, das sie aus der Botschaft Jesu herausspürt. Deshalb geht sie selbst hinunter von ihrer Burg, hin zu den Menschen, die im Elend leben. Und das Glück, die Freude liegen in diesem Tun – deshalb ist es auch schade, wie Teile dieses Evangeliums heute übersetzt sind. In unserer Übersetzung heißt es: „Welchen Dank erwartet ihr dafür?“ – Das steht da aber nicht. Es steht: Welcher Dank ist Euch (poia umin caris estin steht da!). Der Dank liegt im Tun. Es erfüllt mich mit tiefster Dankbarkeit, dass ich da sein kann für andere. Ich brauche kein Dankeschön von außen. Ich bin in meinem Tun erfüllt von Dankbarkeit und Freude. Das ist die Botschaft Jesu.
Und das, so meine ich, will auch eine kleine Geschichte ausdrücken, die von Elisabeth erzählt wird. Als sie, so heißt es, ganz im Dorf mitlebte, nicht mehr oben auf der Burg, da ging sie auf einer Planke der Straße. Die Straßen waren beplankt, weil dort so viel Kot und Dreck lagen, dass man nicht gehen konnte. Eine alte Frau, die Elisabeth vormals aufopferungsvoll gepflegt hatte, kam ihr entgegen, aber anstatt ihr Dankbarkeit entgegenzubringen, stieß diese Frau, so heißt es, Elisabeth in den Dreck. Und weiter heißt es, Elisabeth lachte, als sie aufstand und weiterging. – Der Dank ist im Tun. Das heißt aber im Umkehrschluss: Wenn ich Dank erwarte, oder mich sogar ärgere, weil man sich nicht bei mir bedankt hat, dann habe ich nicht im Sinne der Botschaft Jesu gehandelt. Denn dann hat mich mein Tun allein nicht mit Freude erfüllt. –
Heilig, heilsam ist nicht, was ich tue, sondern heilsam, heilig, heilend ist die Freude, das Glück, das mich durch mein Tun durchdringt. Wenn ein Mensch spürt, dass mein Herz vor Liebe glüht, wenn ich mich ihm zuwende, dann ist fast egal, was ich tue. Die Begegnung wird heilsam sein.
Elisabeth war heilsam in diesem jesuanischen Sinne. Ludwig, ihr Mann, hat das nicht nur gespürt, sondern hat das mit ihr gelebt. Deshalb gab es auch zwischen diesen beiden kein oben und unten, sondern eine Partnerschaft, wie sie gleichberechtigter heute noch kaum zu finden ist. Auch das ein Wunder für die damalige Zeit. Ja, Elisabeth ist zurecht eine große Heilige.
Aber es liegt ein großer Schatten auf ihrem Leben. Dieser Schatten heißt Konrad von Marburg.
Bis zum Jahr 1225 wurden Elisabeth und Ludwig von einem franziskanischen Laienbruder namens Rodeger geistlich begleitet. Dann wurde der mit der thüringischen Landgrafenfamilie befreundete Konrad von Marburg zum Beichtvater der jugendlichen Elisabeth bestellt.
Elisabeth und Ludwig hatten ihn von da ab als Beichtvater und beide haben sich mit Gelübden an ihn gebunden. Aber Konrad von Marburg war ein Fanantiker. Ein vom Papst ernannter Kreuzzugsprediger, der sich immer mehr radikalisierte und schließlich zu einem der grausamsten Großinquisitoren Deutschlands wurde. Kaum jemand hat mehr Menschen auf den Scheiterhaufen kirchlicher Macht verbrennen lassen, als er.
Zuerst überredete er Ludwig, sich dem 5. Kreuzzug Kaiser Friedrichs des II. anzuschließen. Noch in Italien zog sich Ludwig eine schwere Infektion zu und starb daran. Als Elisabeth es erfuhr, brach in ihr eine Welt zusammen … und auch ihre äußere Welt brach zusammen. Denn Ludwig war es, der ihr den Schutz für ihr besonderes Tun gab, welches von großen Teilen der Schwiegerfamilie und dem gesamten Hofstaat immer schon verächtlich und verärgert beobachtet wurde. Aus Angst um das eigene Vermögen.
Aber viel schlimmer war, wie Konrad von Marburg in seinem Fanatismus an ihr gehandelt hat. Zuerst, als sie nach dem Tod ihres Mannes noch auf der Burg lebte, zwang er sie – was irgendwie noch dem damaligen Armutsideal entsprach – an der höfischen Tafel nur noch das zu essen, von dem sie wusste, dass es niemand unter Zwang herstellen musste. Das führte so weit, dass Elisabeth und ihre beiden Gefährtinnen Guda und Isentrud von Hörselgau, oft und schwer hungern mussten an der gedeckten Tafel.
Aber noch brutaler war:
Konrad von Marburg zwang Elisabeth, sich von ihren 4 Kindern loszusagen, er zwang sie zur Trennung von ihren Vertrauten Guda und Isentrud von Hörselgau und am allerschlimmsten: Er strafte sie mehrfach hart, um ihren Willen zu brechen. Den Willen einer begnadeten Frau. – Die Quellen berichten unter anderem davon, dass er sie einmal so sehr von seinen Dienern schlagen ließ, dass sie die Spuren der Bestrafung über Wochen trug. Auch er selbst peitschte sie aus für irgendwelche selbsternannten Vergehen.
Elisabeth von Thüringen starb nicht, weil sie sich aufgeopfert hat für die Kranken in ihrem Hospital, sie starb an geistlichem Missbrauch. Sie starb, weil sie die Gelübde nicht brechen wollte, die sie diesem Geistlichen zusammen mit Ludwig gegeben hatte. Sie starb, weil Konrad von Marburg aus der Heiligen eine Heilige nach seinen Maßstäben machen wollte.
Und das Schlimmste ist: Die Strukturen für solch einen geistlichen Missbrauch gibt es heute noch. Diese Struktur von oben nach unten, die sogenannte Hierarchie.
Diese Struktur, die einem einzelnen Priester mehr Macht gibt, als einer ganzen Gemeinde. – Und so wundert es auch nicht, dass da, wo heute im Evangelium übersetzt ist: „Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden“, dass da im Griechischen einfach nur steht: „Befreit, und ihr werdet befreit werden (apoluete, kai apoluthsete!).
Es braucht Wandlung, tiefgreifende Befreiung aus den alten Mustern, damit das Heilige wieder durchkommen kann. Damit das Heilende, das Heilvolle der Botschaft Jesu wieder durchkommen kann.
Elisabeth ging den Weg ihrer Berufung immer weiter. Trotz aller Demütigungen, trotz widrigster Umstände und brutalster Gewalt blieb sie bei denen, für die sie da sein wollte. Sie war – für mich unfassbar - die heilsam-glückliche Frau bis an ihr Lebensende. Und so möchte ich diese Predigt beenden mit einem Wort von Elisabeth, der großen Heiligen Elisabeth von Thüringen. Nehmen wir es als Zuruf an uns alle:
„Seht, ich habe es immer gesagt, man muss die Menschen froh machen“.
Wer den zugehörigen Evangeliumstext und die Predigt nachhören möchte, kann dies hier: https://www.st-michael-muenchen.de/fileadmin/smb/Redaktion/Dateien/MP3/Predigten/2024/Predigt_Elisabeth_Stanggassinger_St.Michael_191124.mp3
Ohne konkrete kurzfristige Veränderungen wird die Vision einer synodalen Kirche nicht glaubwürdig sein
Unter Beteiligung der Gemeindeinitiaitve an einer bundesweiten Umfrage bei allen Diözesen, wie es nach der Weltsynode konkret weitergeht, um deren Auftrag, Synodalität bis an die Basis umzusetzen.
Direkt zur Auswertung: https://www.wir-sind-kirche.de/files/wsk/2024/Recherche_Bist%C3%BCmer%20nach%20Weltsynode_20241219.pdf
Bayerische Reformkräfte
"Freisinger Bischofskonferenz muss Ergebnisse der Weltsynode vor Ort umsetzen!"
Reformkräfte fordern endlich verantwortliches Handeln
Mehr bei Wir sind Kirche
KirchenVolksKonferenz von Reformkräften
Unter Mitwirkung der Gemeindeinitiative fand in Köln vom 19.-20. Oktober 2024 die KirchenVolksKonferenz von Reformkräften statt.
Zur Website u.a. mit Fotos https://kvk2024.de/
Überblick nach der Konferenz und Reaktionen: https://www.wir-sind-kirche.de/?id=125&id_entry=10177
Abstimmungsergebnis der Weltsynode
Abstimmungsergebnis https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/dossiers_2024/Risultati_Votazioni_Sinodo.pdf
Abschlussdokument der Weltsynode 2024
(Deutsch)https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/dossiers_2024/Weltsynode-Abschlussdokument.pdf
Note von Papst Franziskus zum Abschlussdokument (Deutsch)
https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/dossiers_2024/Note-von-Papst-Franziskus-zum-Synodendokument-25-November-2024.pdf
Zum Ende der Weltsynode
Link zur Website der Deutschen Bischofskonferenz zur Weltsynode
https://www.dbk.de/themen/bischofssynoden/bischofssynode-synodale-kirche-2021-2024
Reformkräfte verschicken Appell an deutsche Bischöfe
Düsseldorf, 22. September 2023. Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. hat zusammen mit Wir sind Kirche und knapp 40 anderen Reformkräften einen Appell an die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) geschickt. In dem Appell „Verantwortung für eine Kirche am Scheidepunkt übernehmen“ fordern sie die Bischöfe kurz vor ihrer Vollversammlung am 25. September in Wiesbaden im Hinblick auf die Weltsynode auf, die Ergebnisse aus dem Synodalen Weg konsequent zu vertreten.
Die DBK-Vollversammlung ist ein guter Grund für die katholischen Verbände, Reformgruppen und Betroffenen-Initiativen vorher schriftlich die Bedeutung des Synodalen Weges und seiner Ergebnisse, insbesondere die Notwendigkeit der Gleichstellung von Frauen und Männern in der Kirche, zu unterstreichen. Dabei wird an die Verantwortung der Bischöfe appelliert, und zwar in Bezug auf die Kirche in Deutschland, innerhalb der Weltsynode und für die gesamte Welt.
Der Appell wurde im Anschluss an die Pressekonferenz von Wir sind Kirche und kfd allen Teilnehmenden und Gästen vorgestellt und veröffentlicht. In der Pressekonferenz stand die Gleichberechtigung von Frauen im Vordergrund. Ulrike Göken-Huismann, geistliche Leiterin des kfd-Bundesverbandes, machte deutlich, dass es ihr nicht um „neue Ämter“ für Frauen geht oder um „Ämter light“, sondern um die Zulassung zu allen bestehenden Diensten und Ämtern.
Hinweis:
Vor dem Eröffnungsgottesdienst der DBK-Vollversammlung wird die kfd mit Wir sind Kirche am 25. September 2023 eine Mahnwache vor St. Bonifatius in Wiesbaden abhalten. Auch hier wird die Forderung nach Gleichberechtigung deutlich gezeigt. Um 18:00 Uhr wird der Appell Dr. Beate Gilles, Generalsekretärin der DBK überreicht.
Appell „Verantwortung für eine Kirche am Scheidepunkt übernehmen“
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Appell „Kirche, wach auf!“
Kirche hat ein ernsthaftes Problem: man nimmt Kirche eine ernsthafte Reformbereitschaft nicht mehr ab. Kurz vor der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz vom 23. bis 26. September 2024 in Fulda und dem Beginn der zweiten Versammlung der Weltsynode am 2. Oktober 2024 in Rom richten wir – Gemeindeinitiative.org und Wir sind Kirche – deswegen den
Appell „Kirche, wach auf!“
an alle in der römisch-katholischen Kirche für Veränderungsprozesse Verantwortliche. Der Appell wendet sich besonders an die Kirchenleitungen und offiziellen Gremien, letztlich aber auch an alle Gläubigen:
Kirche braucht binnen sehr kurzer Zeit...
- die volle Gleichberechtigung für Frauen in allen Funktionen, denn Frauen können alles, was kirchliche Gemeinschaft braucht.
- kirchliche Dienste, nicht Ämter, nach einer Wahl durch diejenigen, für die sie verantwortlich sein sollen, auf eine befristete Zeit
- mutige Bischöfinnen und Bischöfe.
- dezentrales, an Subsidiarität orientiertes Agieren, mit Entscheidungen und Experimenten in einzelnen Kirchenregionen, die sich an deren Kultur und Bedürfnissen orientieren und die nicht für die ganze Weltkirche dieselben sein müssen.
- echte Teilhabe und Entscheidungen und damit Partizipation, die sich nicht in reinem Beraten erschöpft.
- neue Attraktivität für junge Menschen und eine verständliche Sprache. Die Nichtachtung junger Menschen durch starre Unbeweglichkeit und Reformstau läutet sonst schon jetzt den Tod der deutschen Kirche in wenigen Jahren ein.
- eine neue, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigende Sexualmoral. Und sie braucht Geschlechtergerechtigkeit für alle Geschlechter und die Abschaffung von jeglicher Diskriminierung und Homophobie.
- Gerechtigkeit für Missbrauchsbetroffene, die Opfer der aktuell herrschenden klerikalen Machtstrukturen sind.
- ein Volk Gottes, aber in großer Vielfalt und regionalen Unterschieden, ohne Hierarchiesystem. Dabei helfen Beauftragungen, ohne Weihen. Jesus wollte keine Zwei-Klassen-Kirche.
- einen freiwilligen Zölibat und das Abschneiden vieler anderer, nicht mehr zeitgemäßer Zöpfe.
- die Überwindung des ökumenischen Stillstandes, der wesentlich im katholischen Amtsverständnis begründet ist.
- echte Synodalität, die ein Suchen von gemeinsamen Wegen in die Zukunft auf Augenhöhe bedeutet und keine klerikale Bevormundung.
Konkret werden kann dies u.a. in einer konsequenten Weiterführung des synodalen Prozesses in Deutschland. Die deutschen Bischöfe müssen die ihnen schon jetzt kirchenrechtlich offenstehenden Möglichkeiten ausschöpfen. Dazu gehören beispielsweise die Übertragung der Gemeindeleitung an Lai:innen, die Tauferlaubnis, die Übertragung des Predigtdienstes auf Lai:innen, insbesondere auf Frauen und andere nicht-männliche Personen sowie der Einsatz dispensierter, zumeist wegen des Zölibats aus dem Dienst geschiedener Priester in der Pastoral.
Unabhängig von den Ergebnissen des Synodalen Weges steht jeder einzelne der Bischöfe in der Pflicht, dies schon jetzt in seinem eigenen Bistum in Kraft zu setzen.
Wir Reformkräfte werden wie bisher gerne konstruktiv mitarbeiten, aber auch nicht mehr nachlassen, die Dringlichkeit von Reformen einzufordern im Interesse einer zukunftsfähigen, von Menschen wieder respektierbaren, als mögliche Heimat erlebbaren Kirche, die relevant und somit gesellschaftsstabilisierende und demokratiefördernde Kraft bleibt.
Christian Weisner
Paul-G. Ulbrich
https://www.evangelisch.de/inhalte/234195/20-09-2024/katholische-reformbewegung-dringt-auf-gleichberechtigung
weitere Presseechos:
https://www.kath.ch/medienspiegel/appell-kirche-wach-auf/
https://www.frauenbund.de/presse/reformkraefte-zur-herbst-vollversammlung-der-dbk/
https://www.domradio.de/artikel/katholische-laien-wollen-gleichberechtigung-von-frauen
Herbst-Vollversammlung DBK
Online-Pressegespräch der Reformkräfte Freitag, 20. September 2024, 11 Uhr MIT PRESSEMAPPE
T e i l n e h m e n d e:
Christian Weisner, Wir sind Kirche-Bundesteam
Dorothee Sandherr-Klemp, Geistliche Beirätin des Katholischen Deutschen Frauenbundes KDFB auf Bundesebene
(spricht heute für den KDFB und für die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands kfd)
Elisabeth Weißenhorn-Höfle, Maria 2.0 Augsburg
Paul Ulbrich, Gemeindeinitiative.org
Pressemappe der Reformkräfte zum Pressegespräch
Der Würzburger Generalvikar Jürgen Vorndran hat einem Diakon seines Bistums jegliche Mitwirkung in einem "kirchenrechtlich illegitimen Verein" verboten und eine Prüfung durch den Vatikan veranlasst. Das teilte die Diözese Würzburg am Mittwoch mit. Es handelt sich um einen neuen Verein in Franken, der mit dem Versprechen einer "lebensnahen christlichen Seelsorge in Freiheit" wirbt. Die Angebote der drei Gründungsmitglieder richten sich an "Menschen, die sich in ihren Anliegen und Bedürfnissen von der Institution 'Römisch-Katholische Kirche' nicht mehr angenommen fühlen".
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